Innovationsprojekt Klimaschutz
Klimaschutzprojekte mit besonderer Strahlkraft und besonders hohem Innovations-Niveau wurden und werden vom Land NRW als „Innovationsprojekt Klimschutz“ ausgezeichnet.

Projekte aus Kommunen und Unternehmen
Kommunen und Unternehmen sind für die Umsetzung von Energiewende und Klimaschutz wichtige Akteure. Vorbildliche Good-Practice Projekte von Städten und Gemeinden sowie von kleinen und größeren Unternehmen finden Sie hier.

Rückschau

Von September 2016 bis März 2019 wurde das EFRE-geförderte Projekt „Zwischenpräsentation der KlimaExpo.NRW – die MitmachExpo“ durchgeführt.

Rhede, Nordrhein-Westfalen - 2017

Wasserkraftschnecke in Rhede: Strom für über 100 Haushalte

Innovationsprojekt Klimaschutz

Im Jahr 2006 nahm die Stadtwerke Rhede die erste Wasserkraftschnecke, an der Bocholter Aa, als Pilotprojekt des Landes NRW in Betrieb. Eine weitere Anlage nahm 2012 den Betrieb im weiteren Verlauf des Flusses auf. Das Prinzip der archimedischen Schraube ermöglicht ökologisch und ökonomisch die optimale energetische Erschließung des vorhandenen kinetischen Wasserpotentiales unter Berücksichtigung von Umwelt- und Naturschutz.

Zum Schneckenfest an Pfingsten kommen alle: Groß und Klein treffen sich, Angler, Heimatkundler, Wanderer, Fahrradfahrer, Tagesausflügler und Familien nehmen teil. Fröhlich wird zum Fest der Wasserkraftschnecke und dem Deutschen Mühlentag aufgespielt. Der Ort knüpft an seine Geschichte an und macht sich zukunftsfähig. Bereits von 1909 an wurde die Wasserkraft mit Hilfe einer Turbine zur Stromerzeugung genutzt. Zunächst diente die Wasserkraft einem Holzsägewerk, später der Stadtbeleuchtung, heute erzeugt die Anlage, die das Prinzip der archimedischen Schraube nutzt, Strom für ca. 100 Haushalte. Die Identifikation mit der Anlage ist hoch, laut Umfragen der Stadtwerke Rhede äußern sich 95 Prozent der Bevölkerung positiv über diese nachhaltige Form der Energiegewinnung. Es geht auch um Visualisierung und dem Bewusstmachen, dass elektrische Energie ein wertvolles Gut ist und welche Wege möglich sind, um im Einklang mit den natürlichen Ressourcen grundlastfähige Energieversorgung zu verwirklichen.

Rücksicht auf die Natur

Bei der Planung wurde insbesondere Wert auf eine hohe ökologische Verträglichkeit gelegt. Ein Fischpass sorgt für den reibungslosen Aufstieg der Fische. Für den Abstieg dienen die Schraube der Anlage und der Fischpass gleichermaßen. Durch die erreichte Durchgängigkeit an dem Standort ist gewährleistet, dass die Bocholter Aa sich weiter zu einem äußerst artenreichen Lebensraum entwickeln kann. So wandern pro Tag bis zu 1000 Fische unterschiedlichster Arten durch die Anlagen. Dies wurde in einer Untersuchung durch einen unabhängigen Gutachter in einer über zwei Jahre andauernden wissenschaftlichen Untersuchung bestätigt. Die Rheder Anglervereine unterstützten das Projekt mit viel Fachkenntnis und Leidenschaft.

Energetische Potenziale auch bei der kleinen Wasserkraft

Die Nutzung der kleinen Wasserkraft mit noch Ausbaupotenzialen von bis zu fünf GW leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende: Denn das Potential für weitere Wasserkraftanlagen in NRW ist vorhanden – Rhede kann hier zum Vorbild für andere mögliche Standorte werden. Die Kompetenzen im Bereich der Erneuerbaren Energien haben die Stadtwerke Rhede 2008 gebündelt und eine Tochter die Rhegio Natur GmbH gegründet.

Veröffentlichung

Stand: 2017

Standort

Kreis: Borken
Region: Münsterland
Reg.-Bez.: Münster

Kontakt

Stadtwerke Rhede
Dirk Nienhaus
Tel.: +49 2872 937-128
E-Mail
E-Mail: nienhaus@rhegionatur.de

Partner und Förderer

Partner:
  • Stadtwerke Rhede
  • Stadt Rhede
Förderer:
  • Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MKULNV)

Foto: Privat

„Im Verlaufe eines solchen Projektes lernt man viele Menschen kennen, die genau wissen, warum alles nie funktionieren wird und das sogar bezahlt bekommen. Aber man lernt auch viele positiv gestimmte Menschen kennen, die weit mehr tun, als was sie müssten, um das Projekt zum Erfolg zu führen. “

Dr.-Ing. Ronald Heinze, Geschäftsführer Stadtwerke Rhede