Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen - 2017
Stromspar-Check Kommunal: Klimawandel und Energiearmut erfolgreich bekämpfen
Innovationsprojekt Klimaschutz
Seit 2008 gibt es den Stromspar-Check in NRW. Die gemeinsame Aktion des Deutschen Caritasverbandes e. V. (DCV) und des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands e. V. unterstützt einkommensschwache Haushalte mit kostenlosen Energiesparberatungen. Das Besondere: Die Beratungen werden von ehemaligen Langzeitarbeitslosen durchgeführt, so genannten Stromsparhelfern, die die Teilnehmer durch ihre eigenen Erfahrungen unterstützen können. So leistet die Beratung einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung von Energiearmut und trägt dazu bei CO2-Emissionen zu reduzieren.
Wenn die Stromsparhelfer in die Haushalte kommen, überprüfen sie bei ihrem ersten Besuch nicht nur den Energieverbrauch, sondern haben auch Tipps zum Strom sparen im Gepäck. In jedem Raum kontrollieren sie, an welcher Stelle der Einsatz von energie- und wassersparenden Artikeln Sinn hat. Bei einem zweiten Besuch bringen die Stromsparhelfer gleich die entsprechenden Soforthilfen wie LED-Lampen, schaltbare Steckdosenleisten, TV-Standby-Abschalter, Zeitschaltuhren und Strahlregler für Wasserhähne mit und helfen beim Einbau der Geräte. Im Durchschnitt liegt der Wert der Artikel bei rund 70 Euro. Bei einem optionalen dritten Besuch rund ein Jahr später ziehen die Berater Bilanz und untersuchen den Erfolg der Maßnahmen. Anhand der Rechnungen ermitteln sie den aktuellen Energieverbrauch und errechnen die Einsparungen im Vergleich zum Vorjahr. Die erneute Beratung macht oft weitere Einsparmöglichkeiten deutlich. Vielerorts unterstützen Kommunen, Jobcenter, Energieversorger oder Wohnungsbaugesellschaften den Stromspar-Check.
Stromfresser Kühlschrank
Ein weiteres erfolgreiches Instrument des Stromspar-Checks ist der „Kühlschranktausch“. Entscheiden sich die Teilnehmer dazu, ihr mindestens zehn Jahre altes Gerät gegen ein energiesparendes Modell der Klasse A+++ auszutauschen, erhalten sie einen Zuschuss von 150 Euro. Bedingung ist, dass das neue Gerät mindestens 200 Kilowattstunden im Jahr einspart. In NRW wird der „Kühlschranktausch“ noch einmal mit zusätzlichen 50 Euro pro Kopf im Haushalt gefördert.
Vorreiter Düsseldorf
Der Stromspar-Check wurde 2006 in Frankfurt entwickelt und erprobt und schon zwei Jahre darauf nach Düsseldorf als erstem Standort in NRW übertragen – als Gemeinschaftsprojekt von Caritas und Stadt als Teil des Düsseldorfer 30-Punkte-Klimaschutz-Programms. Der Düsseldorfer Standort leistete mit der Einführung des „Kühlschranktausches“ bundesweit Pionierarbeit und kümmerte sich in der Anfangsphase intensiv um den Aufbau von weiteren Standorten.
Besondere Relevanz und Erfolge in NRW: Bald die 200.000 Tonnen CO2-Marke geknackt
Der Stromspar-Check wird in NRW an 40 Standorten angeboten, die insgesamt über 200 Städte und Gemeinden betreuen. In NRW wird der Stromspar-Check von den fünf Diözesan-Caritasverbänden im Land gemeinsam mit der prisma consult GmbH durchgeführt. Bis Anfang 2017 wurden in NRW rund 90.000 Haushalte beraten, aktuell werden durch das Programm über 150.000 Tonnen CO2 eingespart. Weil sich der Stromspar-Check nicht nur auf das gute Gewissen auswirkt, sondern direkt im Geldbeutel bemerkbar macht, bleibt der Erfolg der Beratungen langfristig bestehen. So wird die Klimaschutzleistung in den nächsten drei Jahren auf bis zu 200.000 Tonnen eingespartes CO2 ansteigen können.
Veröffentlichung
Stand: 2017
Standort
Kreis: kreisfrei
Region: Düsseldorf
Reg.-Bez.: Düsseldorf
Kontakt
Deutscher Caritsverband e.V.
Nicola Buskotte
Tel.: +49 221 2010-120
E-Mail
E-Mail: nicola.buskotte@caritasnet.de
Partner und Förderer
Partner:- Deutscher Caritsverband e.V.
- Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen
- Caritas in NRW
- prisma consult GmbH
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BmUB)
Foto: Philipp Tacer
"Als Win-Win-Win-Prinzip wirkt der Stromsparcheck dreifach; er entlastet Haushalte in der Grundsicherung von hohen Energiekosten, bietet Langzeitrabeitslosen eine sinnvolle Beschäftigung und schützt das Klima durch Absenkung der CO2-Emissionen."
Phillip Tacer, Vorsitzender des Umweltaussschusses der Stadt Düsseldorf