Innovationsprojekt Klimaschutz
Klimaschutzprojekte mit besonderer Strahlkraft und besonders hohem Innovations-Niveau wurden und werden vom Land NRW als „Innovationsprojekt Klimschutz“ ausgezeichnet.

Projekte aus Kommunen und Unternehmen
Kommunen und Unternehmen sind für die Umsetzung von Energiewende und Klimaschutz wichtige Akteure. Vorbildliche Good-Practice Projekte von Städten und Gemeinden sowie von kleinen und größeren Unternehmen finden Sie hier.

Rückschau

Von September 2016 bis März 2019 wurde das EFRE-geförderte Projekt „Zwischenpräsentation der KlimaExpo.NRW – die MitmachExpo“ durchgeführt.

Warburg, Nordrhein-Westfalen

Solarbier dank Wasserkraft in Warburg

Die Warburger Brauerei errichtet an der Diemel die derzeit größte Wasserkraftschnecke in NRW. Der Tieflader ist bereits am Vortag in Warburg an der Kuhlemühle eingetroffen. Sie ist das Herzstück der Warburger Brauerei GmbH. Dieser Brauereibetrieb ist in Besitz der Familie Kohlschein, die seit 1721 Braurechte in Warburg besitzt und das Wasser der Diemel nutzt. Zu Beginn wurden Wasserräder betrieben. Seit 1934 produzieren zwei Francis-Schachtturbinen mit insgesamt maximal 125 kW installierter Leistung Strom für den Brauereibetrieb.

Wasserkraftschnecke an der Diemel
Die Baustelle ist eingerichtet und der Schwerlastkran soll die 100-kW-Wasserkraftschnecke der Firma Aqua Helica GmbH behutsam über die Brauereigebäude in den Schnecken­trog einsetzen. Zukünftig soll die Schnecke ca. 600.000 kWh/a klimafreundlichen Strom erzeugen. Bei einer Fallhöhe von 2,70 m und einer Ausbauwassermenge von 5,0 m3/s ist sie mit ihren 100 kW die derzeit größte Wasserkraftschnecke in NRW. Anlass für dieses Energieprojekt ist die Anpassung des historischen Wasserkraftstandorts Kuhlemühle an die Anforderungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Sie fordert im Rahmen der ökologischen Optimierung der heimischen Fließgewässer die Errichtung einer Fischaufstiegsanlage sowie die Abgabe einer geregelten Restwassermenge. Der Ausbau und die Effizienzsteigerung der Wasserkraftanlage Kuhlemühle zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit soll der Wasserrahmenrichtlinie Rechnung tragen.

Die Planungen für diese Maßnahmen hat das Höxteraner Büro fluvING – Gewässeringenieur übernommen. Der Beckenpass, bestehend aus 18 Becken mit einer minimalen Beckenlänge von 2,80 Metern und einer minimalen Beckenbreite von 1,80 Metern, soll mit einer Wassermenge von 400 Liter pro Sekunde betrieben werden. Zu gegebener Zeit soll dieser Fischpass unter anderem dem erwarteten Lachsaufkommen die aufwärtsgerichtete Diemel-Passage an dieser historischen Wehranlage ermöglichen. Außerdem wird die Rechenreinigungsanlage erneuert und mit einem 15 mm-Feinrechen ausgerüstet. Durch einen Triebwassertunnel wird das Wasser für die Turbinen 70 Meter weit unter den Brauereigebäuden hindurch geleitet. Dort wird ein weiterer Fischaufstieg als Schlitzpass für schwimmstarke Fische im Freischuss neben den Turbinen ausgeführt.

Schon heute setzt die Warburger Brauerei gezielt auf Umweltschutz. Der hohe Anteil des Stroms aus Wasserkraft, der für die Bierproduktion verwendet wird, berechtigt dazu, die Brauereiprodukte als Solarbier zu vermarkten.

Besonderheiten

Gewässer: Diemel
Gefälle: 2,70 m
Ausbauwassermenge: 5,0 m3/s (Schnecke), 2,2 m3/s (Turbine 1), 4,5 m3/s (Turbine 2)
Installierte Leistung: 100 kW (Schnecke), 40 kW (Turbine 1), 85 kW (Turbine 2)
Jahresarbeit: ca. 600.000 kWh (Schnecke), ca. 800.000 kWh (2 Turbinen)
CO2-Vermeidung: ca. 910 t/a
Fischaufstiegshilfe: Beckenpass & Schlitzpass
Restwassermenge: 0,4 m3/s

Veröffentlichung

Stand:

Standort

Kreis: Höxter
Reg.-Bez.: Detmold

Kontakt

Warburger Brauerei GmbH
Michael Kohlschein
E-Mail
E-Mail: post@warburger-brauerei