Innovationsprojekt Klimaschutz
Klimaschutzprojekte mit besonderer Strahlkraft und besonders hohem Innovations-Niveau wurden und werden vom Land NRW als „Innovationsprojekt Klimschutz“ ausgezeichnet.

Projekte aus Kommunen und Unternehmen
Kommunen und Unternehmen sind für die Umsetzung von Energiewende und Klimaschutz wichtige Akteure. Vorbildliche Good-Practice Projekte von Städten und Gemeinden sowie von kleinen und größeren Unternehmen finden Sie hier.

Rückschau

Von September 2016 bis März 2019 wurde das EFRE-geförderte Projekt „Zwischenpräsentation der KlimaExpo.NRW – die MitmachExpo“ durchgeführt.

Marl, Nordrhein-Westfalen - 2017

Denkmal für den Klimaschutz: energetische Sanierung der Scharounschule

Innovationsprojekt Klimaschutz

In Marl wurde die denkmalgeschützte Scharounschule umfangreich restauriert und energetisch ertüchtigt. Viele exakt aufeinander abgestimmte Detaillösungen haben dazu geführt, dass das besondere Bauwerk nun beste Voraussetzungen für die Nutzung als Grund- und Musikschule bietet – und dabei rund 110 Tonnen CO2 im Jahr einspart.

Die Marler Schule, die 1964 bis 1970 nach den Plänen von dem Architekt Hans Scharoun errichtet wurde, ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Nachkriegszeit Nordrhein-Westfalens. Die insgesamt 14 Gebäudeteile, in deren Mittelpunkt die Aula liegt, sind wabenähnlich aufgebaut und verkörpern damit das Prinzip des organischen Bauens – mit ausgeklügelten Sozial- und Raumstrukturen, Klima- und Lichtkonzepten sowie der Verwendung natürlicher Baumaterialien. Dieses besondere Gebäude wurde nun in akribischer Detailarbeit von Statikern, Bauphysikern, Denkmalpflegern und Architekten denkmalgerecht und gleichzeitig energetisch saniert – für neues modernes Lehren und Lernen in inspirierender Umgebung.

Energie- und denkmalgerechte Sanierung

Um sowohl dem Denkmal- als auch dem Klimaschutz gerecht zu werden, mussten viele innovative Modernisierungsmaßnahmen maßgeschneidert umgesetzt und kombiniert werden. So wurden beispielsweise über 6.900 Quadratmeter Flachdächer hochwertig gedämmt und gedichtet, energieeffiziente Fenster eingebaut, die Gebäudetechnik und Beleuchtung modernisiert sowie Einzelraumbelüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und integrierten Nachheizregistern installiert. Die Scharounschule bezieht ausschließlich Ökostrom und wird mittels eines Fernwärmeanschlusses beheizt. Alles in allem führen diese Maßnahmen neben einer beträchtlichen Reduzierung der Betriebskosten zu einer jährlichen CO2-Einsparung von rund 110 Tonnen.

Ein Gewinn für die Architektur und die Schüler

Die gelungene Umsetzung zeigt zudem, wie auch ein denkmalgeschütztes Gebäude bei einer energetischen Sanierung erfolgreich in seiner spezifischen Architektur erhalten und für eine funktional erweiterte Nutzung modifiziert werden kann. Seit der Wiedereröffnung im Sommer 2015 werden hier nicht nur die Schüler der Aloysius-Grundschule in einem offenen Ganztagskonzept unterrichtet, sondern auch Musikschüler der Stadt Marl. So ist das Projekt auch über die Stadtgrenzen hinaus zu einem Lehr- und Lernbeispiel für Denkmal- und Klimaschutz geworden.

Veröffentlichung

Stand: 2017

Standort

Kreis: Recklinghausen
Region: Metropolregion Rhein-Ruhr
Reg.-Bez.: Münster

Kontakt

Amt für Gebäudewirtschaft
Ursel Scherpe
Tel.: +49 2365 99-6004
E-Mail
E-Mail: Ursel.Scherpe@marl.de

Partner und Förderer

Partner:
  • Amt für Gebäudewirtschaft
Förderer:
  • Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr (MBWSV), Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BmUB)
  • Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr (MBWSV), Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BmUB)
  • Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien

Foto: privat

Die große Herausforderung bestand darin, unter Achtung der Architektur Scharouns den Anspruch einer energetischen Sanierung nach den rechtlich verbindlichen Standards zu erfüllen. Denn eine energetische Sanierung geht einher mit kräftigen Dämmstärken und läuft somit Gefahr, den architektonischen Ausdruck zu verändern und führt häufig zum Verlust der Identität des Gebäudes.“

Dipl. –Ing. Christoph Ellermann, Architekt des Projektes

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