Innovationsprojekt Klimaschutz
Klimaschutzprojekte mit besonderer Strahlkraft und besonders hohem Innovations-Niveau wurden und werden vom Land NRW als „Innovationsprojekt Klimschutz“ ausgezeichnet.

Projekte aus Kommunen und Unternehmen
Kommunen und Unternehmen sind für die Umsetzung von Energiewende und Klimaschutz wichtige Akteure. Vorbildliche Good-Practice Projekte von Städten und Gemeinden sowie von kleinen und größeren Unternehmen finden Sie hier.

Rückschau

Von September 2016 bis März 2019 wurde das EFRE-geförderte Projekt „Zwischenpräsentation der KlimaExpo.NRW – die MitmachExpo“ durchgeführt.

Erftstadt, Nordrhein-Westfalen - 2017

REMONDIS Rheinland: Sekundärbrennstoffe aus regionalen Abfällen

Innovationsprojekt Klimaschutz

In dem kleinen Städtchen Erftstadt finden auf dem Gelände der REMONDIS Rheinland GmbH nahezu unbemerkt höchst innovative Dinge statt. Das Unternehmen betreibt dort seit 2005 eine moderne Abfallbehandlungsanlage. Aus nicht wieder verwertbaren Abfällen werden in einem eigens entwickelten Verfahren qualitativ hochwertige Sekundärbrennstoffe angefertigt, die in Kraft- und Zementwerken als alternative Energiequelle genutzt werden.

Die Anlage trennt den angelieferten Haus- und Sperrmüll mittels hochmoderner Sortiertechniken und bereitet die gewonnenen Abfallströme weiter auf. Magnet- und Wirbelstromabscheider sowie automatische optische Trenntechnik, die sogenannte NahInfraRotspektroskopie, gewinnen stofflich verwertbare Eisen- und Nichteisenmetalle und separieren stofflich verwertbare Kunststoffe.

Die Anlage bereitet anschließend die stofflich nicht verwertbaren Abfälle zu qualitätsgesicherten Substitutionsbrennstoffen (SBS®) mit definierten Eigenschaften wie Heiz- und Chlorwert auf. Diese Sekundärbrennstoffe werden als Ersatz für fossile Brennstoffe in einem nahegelegenen Kraftwerk und in Zementwerken eingesetzt. Anfallende Sortierreste werden in Müllverbrennungsanlagen der Umgebung energetisch verwertet.

Durch die Kombination von stofflicher Verwertung, Brennstoffproduktion und Ersatz fossiler Brennstoffe sowie energetische Aufarbeitung der Sortierreste reduziert das Unternehmen die CO2-Emissionen um 70 bis 80.000 Tonnen pro Jahr. Seit 2005 wurden bereits mehr als 850.000 Tonnen CO2 eingespart.

Vorzeigestandort für Recycling

Regionalität steht bei der Anlage im Mittelpunkt: der angelieferte Haus- und Sperrmüll stammt aus umliegenden Städten und Kreisen. Mit der Sortierung und Aufbereitung von Abfall zu Brennstoffen an einem Ort und dem Einsatz der Brennstoffe im nahegelegenen Kraftwerk vermeidet REMONDIS lange Transportketten und unterstützt regionale Kreisläufe. Bürger profitieren außerdem von den niedrigen Müllgebühren. Auch international stößt das Konzept auf großes Interesse.

Weitere Innovationsmaßnahmen in Planung

Die Entwicklung des qualitätsgesicherten Sekundärbrennstoffes ist nicht die einzige Innovation vor Ort. So wurden beispielsweise im Rahmen von europäischen Demonstrations- und nationalen Forschungsprojekten und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern aus Industrie und Forschung automatische Trenntechniken und die NahInfraRotspektroskopie weiterentwickelt. Ein neuartiger Elektrobagger und ein modernes Energiemanagementsystem sorgen für eine optimierte Energieeffizienz der Anlage. Kontinuierlich arbeitet das Unternehmen außerdem an neuen Verfahren zur Wertstoffrückgewinnung aus Haushaltsabfällen und dem Matratzenrecyling.

Veröffentlichung

Stand: 2017

Standort

Kreis: Rhein-Erft-Kreis
Region: Köln/Bonn
Reg.-Bez.: Köln

Kontakt

REMONDIS SE & Co. KG
Pia Rohlmann
Tel.: +49 2306 106-512
E-Mail
E-Mail: pia.rohlmann@remondis.de

Partner und Förderer

Partner:
  • REMONDIS Rheinland GmbH
Förderer:
  • EU-Förderung

Foto: REMONDIS

"Nach den Pionierarbeiten im Bereich Gütesicherung und Sekundärbrennstoffentwicklung, dem Erhalt des bundesweit ersten RAL-Gütezeichens für die verlässliche Qualität des Brennstoffs, nach europäischen Aktivitäten zur Standardisierung von Solid Recovered Fuel, ist es eine große Freude, vom Land NRW die Klimafreundlichkeit der Anlage in Erftstadt bestätigt zu bekommen."

Dr.-Ing. Thomas Glorius
Leitung Stoffstrommanagement

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