Innovationsprojekt Klimaschutz
Klimaschutzprojekte mit besonderer Strahlkraft und besonders hohem Innovations-Niveau wurden und werden vom Land NRW als „Innovationsprojekt Klimschutz“ ausgezeichnet.

Projekte aus Kommunen und Unternehmen
Kommunen und Unternehmen sind für die Umsetzung von Energiewende und Klimaschutz wichtige Akteure. Vorbildliche Good-Practice Projekte von Städten und Gemeinden sowie von kleinen und größeren Unternehmen finden Sie hier.

Rückschau

Von September 2016 bis März 2019 wurde das EFRE-geförderte Projekt „Zwischenpräsentation der KlimaExpo.NRW – die MitmachExpo“ durchgeführt.

Aachen, Nordrhein-Westfalen - 2018

e.GO Life: Elektroflitzer für die Stadt

Innovationsprojekt Klimaschutz

Die Anzahl der Elektrofahrzeuge in Deutschland steigt stetig, dennoch bleiben sie bisher eine Randerscheinung auf deutschen Straßen. Das will das Aachener Start-up e.GO Mobile AG ändern: Das vom StreetScooter-Erfinder Prof. Günther Schuh gegründete Unternehmen entwickelt und produziert ein günstiges Elektroauto für die Stadt und will so die Elektromobilität in Deutschland voran bringen.

Zu hohe Kosten gelten als einer der Hauptgründe, warum sich Autofahrer gegen ein eigenes E-Auto entscheiden. Genau diesem Argument will die aus einem Forschungsprojekt der RWTH Aachen hervorgegangene e.GO Mobile AG nun den Garaus machen. Mit dem e.GO Life entwickelt und produziert das Aachener Start-up ein Elektroauto für unter 20.000 Euro, das mit gut 100 Kilometern echter Reichweite ein ideales Auto für den Alltag in Städten und Ballungszentren darstellt. Erklärtes Ziel ist es, ein E-Auto auf den Markt zu bringen, das Spaß macht, und dabei praktisch und bezahlbar ist. „Tagsüber in der Stadt unterwegs und abends am hauseigenen Strom laden“, lautet das Motto.

Gründer und CEO des Unternehmens ist Prof. Dr. Günther Schuh. Der Professor für Produktionssystematik an der RWTH Aachen war bereits für die Entwicklung des StreetScooters mitverantwortlich. 2014 kaufte die Deutsche Post die namensgleiche Firma auf und nutzt die Fahrzeuge inzwischen nicht nur selbst für ihre Zustelldienste, sondern fertigt die elektrischen Lieferwagen auch für zahlende Kundschaft. Das Geld aus dem Verkauf der StreetScooter Research GmbH floss in die Entwicklung des e.GO Life.

Produktionsprozesse neu gedacht

Wie schon sein großer Bruder, ist auch der e.GO Life anders als andere Elektromobile. Das Fahrzeug wurde komplett neu konstruiert, verzichtet auf unnötigen Schnickschnack und ist damit geeignet für die günstige Serienproduktion. Die Entwickler haben auf bewährte Konzepte gesetzt, die Konventionen des Autobaus dabei aber teilweise verlassen. So verzichtet das Fahrzeug beispielsweise auf die branchenübliche selbsttragende Karosserie, stattdessen bildet ein „beplankbarer Rahmen“, bestehend aus zusammengeschweißten Stahlrohren und Aluminiumprofilen, die Basis des Autos. Diese Bauweise senkt die Produktionskosten. Auf ein teures Presswerk wie auch eine Lackierstraße kann dank der unkonventionellen Außenhaut des e.GO Life verzichtet werden. Diese besteht aus thermoplastischen Kunststoffelementen, die bereits durchgefärbt angeliefert werden. Entsprechend der konsequenten Ausrichtung auf die tägliche Nutzung im städtischen Bereich verfügt der e.GO Life über eine für E-Fahrzeuge vergleichsweise kleine Batterie. Hierdurch werden nicht nur Ressourcen bei der Batterieherstellung eingespart; das sich ergebende, im Vergleich zu anderen Elektrofahrzeugen geringere Fahrzeuggewicht reduziert darüber hinaus den Energieverbrauch im Fahrbetrieb. Durch die Ausrichtung auf kurze Strecken rechnen die Entwickler außerdem mit einer größeren Anzahl an Teilentladungen der Batterie gegenüber Vollentladungen. Das wiederum steigert die Lebensdauer einer Batterie.

Erstes Industrie 4.0 Serienfahrzeug

Durch den konsequenten Einsatz digitaler Arbeitsmethoden, wie etwa einer gemeinsamen internetbasierten Entwicklungsplattform und eines virtual-reality-Labors, die Nutzung digitaler Produktionshelfer, wie 3-D Drucker und digitaler Zwillinge (ein digitales Abbild des entwickelten Fahrzeuges, um Änderungen zu simulieren) sowie einer umfassenden digitalen Vernetzung aller Produktionsbereiche und -schritte, ist der e.GO Life das erste Industrie 4.0 Serienfahrzeug. Der Entwicklungsprozess zeichnet sich durch besonders geringe Kosten (ein Zehntel der gewöhnlichen Kosten) und eine außergewöhnliche Geschwindigkeit aus: Erst 2015 entstand die Idee zu dem Elektroauto für die Stadt, bereits zwei Jahre später war die Entwicklung abgeschlossen und bereits im laufenden Jahr 2018 will das Unternehmen in die Serienproduktion eintreten. Dafür wurde in Aachen Rothe Erde im Juli 2018 eine Industrie 4.0 Fabrik eröffnet.

Nach Berechnungen von e.GO Mobile liegt das Potenzial für elektrische Kleinfahrzeuge, die für innerstädtische Kurzstrecken genutzt werden, bei 400.000 Neuwagen im Jahr. Dieses Potenzial will das Unternehmen nun erschließen und plant für 2019 mit einer Produktion von rund 15.000 Fahrzeugen.

Veröffentlichung

Stand: 2018

Standort

Kreis: Städteregion Aachen
Region: Städteregion Aachen
Reg.-Bez.: Köln

Kontakt

e.GO Mobile AG
Alexandra Meltzow-Altmeyer
Tel.: +49 241 47574-145
E-Mail
E-Mail: alexandra.meltzow-altmeyer@e-go-mobile.com

Partner und Förderer

Partner:
  • e.GO Mobile AG
  • Robert Bosch GmbH
Förderer:
  • Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk (MWEIMH)
  • Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk (MWEIMH), EFRE NRW
  • Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
  • Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk (MWEIMH), EFRE NRW
  • Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
  • EU-Förderung
  • Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)

Foto: e.GO Mobile AG

„Wirklich dringend ist aktuell die Reduktion der NOx-Werte in den Innenstädten. Wenn wir dem Individualverkehr und dem ÖPNV bezahlbare E-Fahrzeuge zur Verfügung stellen, können wir einen schnellen Durchbruch der Mobilitätswende in unseren Städten erreichen.“

Professor Dr. Günther Schuh, CEO e.GO Mobile AG

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