Meschede, Nordrhein-Westfalen
Denkmalgeschützte Sägemühle leistet Beitrag zum Klimaschutz
In Meschede-Calle wird seit mehr als 700 Jahren an der Kelbke die Wasserkraft genutzt. Die erste urkundliche Erwähnung einer herrschaftlichen Bannmühle am Standort der heutigen Grewen Mühle jährt sich im in diesem Jahr zum 700. Mal. Anfangs wurde sie als Getreidemühle genutzt. Über die Zeit wurde sie in den vergangenen Jahrzehnten als Sägemühle betrieben und in dieser Funktion als bedeutendes technisches Zeitzeugnis unter Denkmalschutz gestellt. Heute befindet sie sich im Besitz der Familie Vollmer, die dort einen Pensionsbetrieb führt. Bis heute wird die Grewen Mühle als Denkmal regelmäßig Besuchern in ihrer Funktion als Sägemühle vorgeführt.
Im Zuge der Anpassung an die Anforderungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie wurde in enger Abstimmung mit der zuständigen Wasserbehörde die gewässerökologische Durchgängigkeit an der Wehranlage oberhalb des Mühlteichs durch die Errichtung eines Umgehungsgerinnes hergestellt. Gemeinsame Überlegungen im Vorfeld führten dazu, den Anforderungen der Wasserwirtschaft und des Denkmalschutzes gerecht zu werden und die Maßnahmen aufeinander abzustimmen. So konnten auch Fördermittel der progres.nrw-Förderung in Anspruch genommen werden, die das Land NRW u.a. für die Realisierung von Erneuerbare Energien-Projekten gewährt. Auf der Technikseite wurde die Revision der Francis-Schachtturbine, der Einbau eines Feinrechens zum Schutz der Fischfauna, eines Generators und einer SPS-Steuerung in Angriff genommen.
Der Auftrag für die Revision und Ertüchtigung der Wasserkraftanlage zur Stromerzeugung wurde an die Firma H&S aus Dortmund vergeben. Seit September 2012 ist die Anlage nun in Betrieb. Ziel ist es, ca. 30.000 kWh/a zu erzeugen und vorrangig im eigenen Betrieb zu verbrauchen. Neben der Wasserkraft nutzt die Familie Vollmer auch weitere verfügbare Potentiale aus Erneuerbaren Energien. Die Kraft der Sonne wird durch eine 13 kW-Photovoltaikanlage auf dem Wirtschaftsgebäude genutzt. Außerdem sorgt seit 2009 eine 110 kW-Hackschnitzelanlage für die Wärmeversorgung des Pensionsbetriebs und weiterer Wohneinheiten auf dem Hof. Hier wird der Nachhaltigkeitsgedanke tagtäglich gelebt. Außer der Windkraft werden alle Erneuerbaren Energien durch die Familie Vollmer genutzt.
Besonderheiten
Gewässer: Kelbke
Gefälle: 3,80 m
Ausbauwassermenge: 0,35 m3/s
Installierte Leistung: 7,5 kW
Jahresarbeit: ca. 30.000 kWh
Fischaufstiegshilfe: Umgehungsgerinne
Veröffentlichung
Stand:
Standort
Kreis: Hochsauerlandkreis
Reg.-Bez.: Arnsberg
Kontakt
Grewen Mühle
Stefan Vollmer
E-Mail
E-Mail: info@grewen-muehle.de